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Anonymus 4: Unbekannter Franzose "C"

Bezeichnung

Bei diesem Zeichner könnte es sich aufgrund einiger charakteristischer Eigenheiten um den Anonymus Destailleur selbst in einem früheren Stadium handeln, in welchem die Handschrift – vermutlich aufgrund der Herkunft – noch deutlich `gotisch' geprägt erscheint: Die Zeichnungen zum Forums-Tempel in Arles könnten z.B. auf seinem Weg nach Italien entstanden sein, wo er sich eine stärker humanistisch geprägte Handschrift aneignete. Diese Identifizierung bringt jedoch einige Probleme mit sich: Zum einen ist es schwer vorstellbar, dass ein Schreiber seine Handschrift überhaupt derart grundlegend ändert und noch dazu nie in alte Gewohnheiten zurück fallen sollte. Zum anderen beweist die Zeichnung ein deutliches Interesse an antiken Bauten, dass über dasjenige hinaus zu gehen scheint, welches der Anonymus Destailleur in seinen vermutlich frühesten Zeichnungen wie z.B. Bl. 70 des CDD zeigt. Und da auch ein handschriftliches Verbindungsglied fehlt, das zwischen Bl. 63 und den restlichen Blättern des Codex Destailleur D vermitteln würde, scheint es gerechtfertigt, hier einen eigenständigen Schreiber anzunehmen, dessen Blatt jedoch durchaus nicht schon in Rom Bestandteil der Sammlung geworden sein muss, sondern dieser vielleicht später hinzugefügt wurde.

Charakteristik der Hand

Besonders auffällig ist der spitze, lange senkrechte Linien bevorzugenden `gotische' Charakter der Handschrift, die sich hierin deutlich von allen anderen des Codex Destailleur D unterscheidet. Dies äußert sich in scharf geschnittenen, hohen und schmalen Buchstabenformen sowie gelegentlichen Ab- und Unterstrichen, die in der Art von französisch beeinflussten Zierhandschriften des 15. Jahrhunderts weit unter die Schreiblinie hinabreichen.

0  Das o bzw. die 0 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
1 Das i bzw. die 1 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
1/2  
2 Die 2 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
2/3 Dieser Bruch dient zur Veranschaulichung der Kombination aus 2 und 3 sowie des leicht kursiven Charakters der Handschrift. 
3 Die 3 lässt sich als eine Variante derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur) interpretieren
4 Die 4 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
6 Die 6 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
7 Die 7 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
8 Die 0 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur), hat aber hier eine deutliche Tendenz zur Breite, während die des Anonymus 1 eher in der Vertikalen gestreckt erscheint. Dies liesse sich aber als Folge der Flüchtigkeit der Schreibung hier oder als frühere Form erklären.
9  Die 9 ähnelt derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
p1 Diese Variante des p ähnelt nicht derjenigen des Anonymus 1 (Anonymus Destailleur).
p2  Diese Variante des p liesse sich als Frühform derjenigen des Anonymus 1 interpretieren.
p3  Diese Variante des liesse sich als Frühform derjenigen des Anonymus 1 interpretieren.

Schriftprobe 1

 

 

Schriftprobe 2

 

 

 

Schriftprobe 4